Uuups, da ist uns aber eine ganz böse Verwechslung unterlaufen. Heute früh mussten wir unserem ältesten Mitarbeiter die Kündigung überreichen, da sich herausstellte, dass letztendlich er der alleinige Auslöser der „Liechtenstein Affäre“ gewesen sein dürfte.
Während die Liechtenstein Affäre schon seit Tagen auf allen Nachrichtenkanälen ihre Kreise zieht, kamen wir hier in der Seo-Klitsche erst gestern abend ins Rotieren. Ausschlaggebend war ein Blogbeitrag des Inhouse Seo vom 19. Februar mit dem Titel „Liechtenstein oder Lichtenstein“ – durch den unserer ältester Mitarbeiter Ralf G. überhaupt erst auf seinen fatalen Fehler (und seine Verantwortlichkeit in dieser Affäre) aufmerksam gemacht wurde.
Ralf G. hatte die Aufgabe, sich nach seinem Optimierungsprojekt „Seo Breisgau“ um die Optimierung für die Stadt Lichtenstein zu kümmern. Lichtenstein ist eine kleine Stadt mit 13.000 Einwohnern im Landkreis Chemnitzer Land in Sachsen und hat sich trotz schwerer ostdeutscher SEO Konkurrenz für die Seo-Klitsche als SEO-Dienstleister entschieden. Im Rahmen unserer allseits beliebten Branchen- und Regional-Strategie (d.h. alle Begriffe in Kombination mit dem Ortsnamen auskippen, also Kino Lichtenstein, Wetter Lichtenstein, Hotel Lichtenstein usw.) wurden auch die Informationen für Bank Lichtenstein via Google recherchiert. Da sich unserer Optimierer auf die Google-Suche verlassen hat, immerhin wird die LGT Group dort an erster Stelle gelistet, wurde die URL lgt.com in die Datenbank der Lichtensteiner Banken aufgenommen und anschließend von unseren SEO-Skripten analysiert.
Eine Aufgabe dieser Skripte ist das vollständige Erfassen aller Seiten und Dokumente und die Sicherung der Daten für eventuelle weitergehende Untersuchungen. Am Ende eines Projektes sammeln wir all diese Daten, schreiben unsere Berichte, brennen alles zusammen auf DVD und schicken sie unseren Kunden. Auf diese Art sind unsere Kunden immer vollständig über den Stand der Optimierung informiert, können jeden Schritt nachvollziehen und haben ganz nebenbei alle relevanten Informationen und Daten vor Ort im Zugriff.
Langer Rede kurzer Sinn, der Kollege Ralf G. hatte nicht nur unsere normalen Skripte gegen die Bank URLs laufen lassen, sondern versehentlich auch die „Black Hat Suite“ aktiviert. Schlimm nur, dass der Blackbot sich dabei versehentlich in interne Datenbanken mit Kunden- und Transaktions-Informationen verlaufen haben muss. Noch schlimmer, dass diese Daten vom Bot brav weggesichert wurden. Ganz übel, dass die für Black Hat Skripte vorgesehene Verschlüsselung der zu sichernden Daten von Ralf (zwecks Fehlersuche) tags zuvor abgeschaltet worden war. Und als wenn diese unglückliche Verkettung von Zufällen nicht schon schlimm genug gewesen wäre, die Annahme der versehentlich unfrankierten Postsendung (mit der bewußten DVD darin) wurde in Liechtenstein (man achte auf den kleinen Unterschied) verweigert und da Kollege Ralf es neben der falschen Zieladresse auch noch versäumt hatte den Absender anzugeben, schaltete sich die Recherche Abteilung der Deutschen Post ein …
Der Rest ist Geschichte. Beim Versuch die Adresse des Absenders anhand des Paketinhaltes zu ermitteln, entdeckte der zuständige Post-Mitarbeiter die LGT-Datenbank und informierte seinen Vorgesetzten. Dieser reichte die Informationen und die DVD weiter nach oben, bis sie letztendlich beim Vorstandsvorsitzenden der Post auf dem Schreibtisch landete. Dieser sah sich aufgrund der vielen Mitwisser zur Selbstanzeige genötigt – das war’s. Das waren die wahren Hintergründe der Lichtenstein Affäre – die letztendlich von nur einem einzigen kleinen Buchstaben ausgelöst wurde.
Und von Ralf G. natürlich ;-)
*lol*
Oh Mann, ich hoffe du hast dir das schützen lassen. Sonst klaut es jemand und erntet deine Lorbeeren ;o)
Und ich dacht schon sie stirb aus, die Comedy mit Sinn und „Stachelschweine/Wühlmäuse“ Niveau.
Klasse! Wenn du mal keine Lust mehr auf SEO hast, dann hast du schon einen sicheren Broterwerb.
Dougi
Wirklich guter Artikel zum aktuellen Thema. Vor allem die Hintergründe und Abläufe rund um den VV der Deutschen Post AG erscheinen mehr als Nachvollziehbar. ;-)))
Für Ralf G. tut es mir natürlich leid, dass mein Artikel so viele Unannehmlichkeiten ausgelöst hat… ;-)
um ralf muessen wir uns nicht sorgen, der hat mittlerweile nen gut dotierten job von der telekom angeboten bekommen ;-)
Tja,.. „aufgrund der vielen Mitwisser zur Selbstanzeige“…!
Wenn es diese Mitwisser nicht immer und immer wieder gäbe, dann würde noch viel mehr „intern geregelt“. ;)